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Forum-Archiv / Eintrag 0024


Bringt eine kontaktlose, elektronische Zündanlage (EBZA) Vorteile?

Frage "Ich bin gerade bei dem versuch den verbrauch von meinem b1000 zu senken. mir hat jemand eine 'kontaktlose transistor zündung' für den wartburg 353 motor angeboten. kann mir jemand sagen, was davon zu halten ist, und ob es vorteile bringt?"
(von Chris, 12.03.2002)
Antwort "Generell ist so eine EBZA 2s eine feine Sache, habe sie selbst sowohl in meinem Barkas als auch in meinem Wartburg 353W drin. Der Vorteil liegt in erster Linie darin, dass man die Zündung nur einmal richtig einstellen muss und sie sich dann nie mehr verändert (es sei denn, bei einem kolbenklemmer, wo sich die Kurbelwelle in sich verdreht). Weder hat man ein Veränderung des Zündzeitpunktes durch Kontaktabbrand noch durch Abnutzung des Unterbrecherhebels bzw- Schleifklotzes. Somit fährt man immer mit optimal eingestellter Zündung herum, vorausgesetzt natürlich, man hat sich einmal die Mühe gemacht, sie wirklich sorgfältig für jeden einzelnen Zylinder mit der Messuhr einzustellen.

Der zweite Vorteil liegt darin, dass der Zündzeitpunkt mit der kontaktlosen EBZA (diese Original-DDR-Abkürzung bedeutet übrigens: Elektronische Batterie-Zünd-Anlage) exakter eingehalten wird; denn die steuernden Fotozellengeber schalten wirklich zu einem eindeutigen Zeitpunkt durch, es gibt keine Unsauberkeiten durch den Kontaktfunken - der ja abhängig von Stromstärke und Spannung an den Kontakten ist, und somit mittelbar von der Drehzahl.

Der dritte Vorteil, der eher im theoretischenb Bereich liegt, ist, dass bei der konventionellen Unterbrecherzündung der ZündSTROM und die ZündSPANNUNG nicht gleichzeitig ihren Höhepunkt erreichen (was auch mit dem Funken am Unterbrecherkontakt zu tun hat, ohne weiter ins Detail gehen zu wollen). Bei der EBZA ist das günstiger. Somit erreicht die EBZA auch bei Verwendung der gleichen Zündspulen einen kräftigeren Zündfunken. Der kann - und jetzt kommen wir langsam zu deiner eigentlichen Frage - dazu führen, dass der Motor besser anspringt (der Unterschied ist nach meiner Erfahrung durchaus spürbar) und dass er insbesondere bei höheren Drehzahlen und bei ungünstiger Gemischzusammensetzung keine Zündaussetzer mehr hat. Das wiederum führt dazu, dass der Sprit besser ausgenutzt wird, denn er wird wirklich Kraft erzeugend verbrannt statt (wie bei einem Zündaussetzer) den Zylinder unverbrannt wieder zu verlassen. Somit kann sich eine Verbrauchseinsparung ergeben, weil man bei gleicher Gaspedalstellung mehr Kraft zur Verfügung hat - also bei gleichem Kraftbedarf weniger weit aufs Pedal treten muss.
Allerdings sollte man sich von diesen Vorteilen nicht allzu viel versprechen - obwohl sie in der Theorie zweifellos vorhanden und kein Humbug sind. Der Verbrauchsvorteil gegenüber einer wirklich optimal eingestellten und gewarteten Unterbrecherzündung ist nach meiner Erfahrung nicht messbar.

ABER: Wann ist eine Unterbrecherzündung schon wirklich optimal eingestellt und gewartet - und wie lang dauert dieser Zustand an? Insofern kann einen EBZA in der Praxis durchaus einen Verbrauchsvorteil in der Größenordnung um 10% bringen."
(von Tommy, 12.03.2002)


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